Erntebeginn steht vor der Tür. Wie sind die diesjährigen Prognosen des Getreide- und Ölpflanzenertrages? Welche Faktoren beeinflussen die Ankaufspreise und was zeichnet das Angebot von Agrolok aus Golub-Dobrzyń auf dem Markt aus? Auf die Fragen antwortet der Leiter der Getreideabteilung der Firma, Jacek Śpiewak.

– Erklären Sie uns bitte, wie der Ankaufspreis angesetzt wird. Wovon hängt die Höhe des Betrages, den der Landwirt bekommt, ab?

– Der Preis hängt vor allem von den Notierungen der ausländischen Börsen ab. Für den polnischen Markt sind die Notierungen der Pariser Börse MATIF und der amerikanischen Börse CBOT von größter Bedeutung. Um dies genauer zu erklären: die Börsennotierungen spiegeln solche Grundfaktoren wider, wie: Witterungsbedingungen in der Welt, Aussaatgebiete der einzelnen Pflanzenarten, eventuelle Verluste, Bedarf der einzelnen Länder an Getreidekörnern und Ölsamen. Die Änderung der Notierungen kann sich auch aus den Börsenspekulationen großer Investmentfonds ergeben. Die Preise in der Welt und in Polen hängen auch von der politischen Situation sowie der Lage auf den Finanzmärkten ab; der Brexit hatte z.B. einen rapiden Wechselkursrückgang des Pfund Sterling und einen Euro- und Dollarkursanstieg zur Folge, was einen schwächeren Zloty und höhere Preise bei den Exporteuren bedeutete. Bei der Kalkulation des Ankaufspreises berücksichtigen wir sowohl Börsennotierungen und Prognosen der Landwirtschaftsmarktanalytiker als auch Preise, die durch andere auf dem Ankaufsmarkt tätige Unternehmen, wie Exporteure und Futtermisch-, Ölpressbetriebe oder Mühlen, d. i. Verarbeitungsbetriebe angeboten werden. Wenn sich der Vertragspartner beim Verkauf seines Getreides für die Abholung mit unseren Fahrzeugen von seinem Landwirtschaftsbetrieb entscheidet, so beinhaltet der zu zahlende Betrag auch Transportkosten, die das Unternehmen zu tragen hat.


– Könnten Sie uns bitte erklären, was der Begriff der flexiblen Zahlungsfrist im Angebot der Getreideabteilung von Agrolok bedeutet?

– Die Standardzahlungsfrist beim Getreideankauf beträgt in unserer Firma 14 Tage. Und - was ich betonen will - das bedeutet, dass das Geld spätestens 14 Tage nach Abnahme der Ware auf das Konto unseres Kontrahenten überwiesen wird. In manchen Fällen können wir jedoch auch einen Vertrag mit einer kürzeren, z.B. 7-tägigen Zahlungsfrist abschließen. Wir sind diesbezüglich flexibel. Denn es gibt verschiedene Situationen, in denen der mit uns kooperierende Landwirt die Zahlung früher braucht, weil er beispielsweise eine Kreditrate bezahlen muss. Eine termingerechte Überweisung von Forderungen und die Möglichkeit der Anpassung der Zahlungsfrist an die Bedürfnisse des Kunden zeichnen uns bestimmt unter vielen Firmen auf dem Markt, die sich mit dem Getreide- und Ölpflanzenankauf befassen und eine 30-tägige Standardzahlungsfrist anbieten, aus.

– Wodurch zeichnet sich Agrolok noch aus?

– Bestimmt dadurch, dass wir über eigene Ankaufsstellen und Lagerflächen verfügen. Wir mieten auch zusätzliche Lagerflächen in ganz Polen, was bedeutet, dass wir jedem unserer Vertragspartner einen für ihn bequemen Standort bieten können. Außerdem kaufen wir Getreidekörner und Ölsamen laufend an, d.h., wir unterzeichnen einen Vertrag heute und holen die Ware an einem im Vertrag vereinbarten Termin ab. Wir kaufen auch Nassmais an und besitzen eigene Trocknungsanlagen, an welche die Landwirte ihre Produkte liefern können. Mais wird auch in die Silofolie für die Silage verpackt und siliert. Wir bieten eine für die Landwirte sehr bequeme Abholung, direkt vom Feld ab – da wir über einen entsprechenden Fahrzeugpark verfügen. Verträge mit aufgeschobener Erfüllungsfrist können wir natürlich auch abschließen, z.B. wenn wir im Januar einen Vertrag über den Ankauf von Getreide mit einem Abholungstermin im August unterzeichnen. Der Verkäufer hat dabei zwei Möglichkeiten zur Wahl: Entweder halten wir einen im Voraus garantierten Preis, der am Tag der Vertragsschliessung vereinbart wird, fest (der sog. Handelsvertrag mit Erfüllungstermin) oder der Landwirt entscheidet sich für den Preis, der am Abholungstag gilt, je nachdem, welche Option er für günstiger hält. Was die Preise angelangt: Auf unserer Website www.agrolok.pl publizieren wir aktuelle Notierungen der Pariser Börse MATIF und inländische Ankaufspreise. Für unsere Vertragspartner, sowohl Lieferanten, als auch Abnehmer von Getreidekörnern und Ölsamen ist es auch wichtig, dass wir über die beiden Zertifikate verfügen: GMP+ Zertifikat - garantiert das Erhalten der hohen Standards der Warenqualität in jeder Prozessphase (Abholung, Transport, Lagerung), und REDcert - ein System der Zertifizierung von Biomasse und Biokraftstoffen gemäß EU-Anforderungen, was bedeutet, dass Rohstoffe, die wir Biokraftstoffproduzenten anbieten, aus Kulturen stammen, die der Umwelt nicht schaden. Was auch für unsere Geschäftspartner wohl wichtig ist: zeigt sich, dass die tatsächliche Qualität der angebotenen Samen nicht der deklarierten entspricht, besteht die Möglichkeit der Entnahme einer Probe vom Fahrzeug durch einen unabhängigen Probenentnehmer und ihrer Prüfung in einem von einigen externen, unabhängigen, zertifizierten Laboratorien, deren Dienstleistungen wir in Anspruch nehmen. Das Ergebnis einer solchen Untersuchung ist für uns verbindlich.


– Neben dem Getreide- und Rapsankauf bietet Agrolok auch Eiweißpflanzenankauf an.

– Ja, wir beginnen mit dem Handel mit solchen Proteinpflanzen wie Lupine, Erbsen, Soja, oder Pferdebohnen u.ä. Der Anbau von Eiweißpflanzen stellt potenziell einen großen Markt in Polen dar. Bei einer Steigerung des Anbaus (die der staatlichen Landwirtschaftspolitik entspricht) können die Landwirte eine inländische Quelle von Futtereiweiß als Ersatz für Sojaschrot in Anspruch nehmen. Darüber hinaus wird dieser Anbau durch die Europäische Union mitfinanziert. Und unsere Firma will den Landwirten, die sich für den Anbau von Proteinpflanzen entscheiden, einen Absatzmarkt schaffen.


– Die Ernte steht vor der Tür. Welche Erträge prognostizieren Sie? Steht uns eine beträchtliche Preisänderung auf dem Getreideankaufsmarkt bevor?

– Nichts lässt sich mit 100-prozentiger Sicherheit voraussehen. Wenn wir jedoch den heutigen Stand der Aussat, Berichte des Statistischen Hauptamtes und Branchenanalysen unter die Lupe nehmen, so kommen wir zu dem Schluss, dass die diesjährigen Erträge bei günstigem Wetter höher ausfallen, als im Vorjahr. Es können sogar ca. 30 Mio. Tonnen Getreide werden, bei 28 Mio. Tonnen im Vorjahr. Bei Raps gestaltet sich die Situation anders: Der diesjährige Ertrag fällt deutlich schlechter als im Vorjahr aus, weil ein Teil der Plantagen, insbesondere in Nordpolen, ausgewintert ist und nachgesät werden musste. Das hat jedoch meiner Ansicht nach keinen großen Einfluss auf den Ankaufpreis. Der Preis stieg bereits, als es sich herausstellte, dass die Verluste wegen Auswinterung groß sind. Und weil der Preis hoch war, wurden nicht mehr so viele Exportverträge abgeschlossen. Auch wenn der Rapsertrag niedriger ist, wird weniger Raps aus Polen exportiert, was die Situation ausgleicht, und der inländische Bedarf wird gedeckt. Eine Tonne Raps kann somit nicht 2 Tsd. PLN kosten. Ich weiß, dass die Landwirte mit einem solchen Preis zufrieden wären, aber einen solchen Preis gab es nur dann, als der Rapsertrag von 2,6 Mio. Tonnen auf 1,7 Mio. Tonnen fiel, d.h. um fast eine Million niedriger war. In diesem Jahr sind die Verluste nicht so hoch. Was Weizen betrifft, so sind die Ertragsprognosen günstig und ich denke, dass sich der aktuelle Preis, d.h. ca. 650-700 PLN für eine Tonne nicht ändert.


– Wie kann man die Zusammenarbeit mit Agrolok aufnehmen?

– Landwirte, die am Verkauf ihrer Erträge interessiert sind, können sich bei einem unserer regionalen Handelsvertreter in der Gegend, wo sie ihre Landwirtschaft betreiben, melden. Sie können sich auch an einen unserer Makler wenden. Kontaktdaten unserer regionalen Mitarbeiter sind auf unserer Internetseite zu finden. Unsere Firma garantiert Termingerechtigkeit, Flexibilität und ein faires Angebot. Wir behandeln unsere Partner und Kunden mit Respekt. Dafür erwarten wir eine ordnungsgemäße Vertragserfüllung in Bezug auf Termingerechtigkeit, Qualität und Quantität.


– Vielen Dank für das Gespräch.